Erweiterung der ehemaligen Tongrube Wienerberger zum Bauschuttlager
Es wird eng im Hardhof: Erweiterung der Wienerberger Tongrube mit Zaunbau
Stabmaschenzaun soweit das Auge blickt: Ende November haben die Bauarbeiten zur Erweiterung der ehemaligen Tongrube Wienerberger durch die Firma Reithelshöfer, einem Spezialisten für Erdbau, Abbrucharbeiten, Entsorgung und Transport, im Ortsteil Hardhof begonnen. Geplant ist eine Verbrennungsanlage für Müll aus Abrissprojekten. Welche Altholzkategorien als Abfall hier verbrannt werden sollen, ist bisher leider weder seitens der Stadtverwaltung Langenzenn noch seitens des Betreibers der Anlage kommuniziert worden. Die dabei gewonnene Wärmeenergie soll laut Projektplanung des Agrarinvestors Johannes Höfler zur Bewirtschaftung seiner gigantischen Fruchtgemüse-Fabrik verwendet werden.
Mit jedem Tag wächst das Zaunfeld, mit jedem Tag verschwindet dahinter fruchtbares Ackerland, das für immer verloren geht: Die Erweiterung der besagten Tongrube im Süden mit 3 ha, der geplante Bau des XXL-Gewächshauses im Norden mit 15 ha und die Erstellung einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage im Osten mit 20 ha verschlingen innerhalb einen Jahres insgesamt 38 Hektar - umgerechnet 380.000 m² - des Gebietes Hardhof.
Die Folgen für Natur und Landschaftsbild sind unumkehrbar und katastrophal: Zerstörung des Naturschutz- und Naherholungsgebietes Hardhof,
Rückgang der Artenvielfalt von Flora und Fauna, Versiegelung fruchtbaren Ackerbodens, immenser Verlust des Grundwassers und damit einhergehende Austrocknung der umliegenden Wälder. Selbst das Wasserwirtschaftsamt sieht die Wassersituation kritisch: Das kostbare Nass komme ausschließlich der Versorgung von Mensch und Tier zugute, so die Verlautbarung. In einem gemeinsamen Online-Gesprächstermin mit Landrat Dießl und Bürgermeister Habel am 16. November 2020 zeigte sich zumindest Herr Dießl interessiert für die Sorgen und Nöte der Bürger.
Der Ortsteil Hardhof und seine Landwirte werden durch diese drei XXL-Bauprojekte regelrecht in die Zange genommen. Die landwirtschaftlichen Flächen sind jetzt schon knapp und werden immer teurer, die Preise für Pachtflächen schnellen in die Höhe und die Anfahrtswege auf weiter entfernt liegende Acker- und Tierfutterflächen werden länger. Unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mahnt, die Böden müssten "dahin kommen, wo sie hingehören, nämlich in Bauernhand. Denn besonders die junge Generation, unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen faire Chancen beim Erwerb wertvoller Ackerflächen".
Bitte unterstützen Sie unser Anliegen! Für den Erhalt der Natur und für den Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen in Langenzenn!
Weitere Informationen und zukünftige Termine finden Sie auf der Website
Die Dorfgemeinschaft Hardhof / Langenzenn
#keinXXLGewächshaus