1. Leserbrief Hardhof Knoblauchsland 2.0 im Mitteilungsblatt Langenzenn
Leserbrief Langenzenn aktuell
Langenzenn – Knoblauchsland 2.0?
Liebe LangenzennerInnen,
nicht nur in Keidenzell, sondern auch in Hardhof laufen Planungen für den Bau eines gigantischen Gewächshauses. Zehn Hektar fruchtbarer Ackerboden sollen für den Anbau von Bio-Gemüse überbaut werden. Zusätzlich würden eine Verpackungshalle und weitere Nebengebäude weiteres Land unwiederbringlich versiegeln. Zudem müsste ein 75 Millionen Liter fassender Wasserspeicher Platz finden.
Wenn der gigantische Bau, der von seiner Größenordnung her die gesamte Langenzenner Altstadt unter Glas verschwinden ließe, erst einmal steht, werden weitere folgen. Was das aber für unsere Natur bedeutet, ist offensichtlich:
· Zerstörung des Langenzenner Landschaftsbildes und unserer gewachsenen Kulturlandschaft
· Flächenversiegelung und Überbauung fruchtbaren Ackerbodens
· Immenser Wasserverbrauch, der angeblich über das Regenwasser bedient werden soll. In Langenzenn geht die Regenmenge seit Jahren stetig zurück. Der Wasserdruck in Hardhof reicht schon jetzt kaum dazu aus, alle privaten Haushalte und die ansässigen landwirtschaftlichen Betriebe zu versorgen. Bei einem Anzapfen des Grundwassers wird der Grundwasserspiegel definitiv absinken, was verheerend für die umliegenden Wälder wäre, die jetzt schon unter akutem Wassermangel leiden.
· Gewaltiger Wärmebedarf von zehn Megawatt zur Beheizung der Agrarfabrik. (Im Vergleich dazu verbrauchen alle privaten Haushalte in Langenzenn sechs Megawatt!) Die Ökobilanz von heimischen Gewächshaustomaten fällt auch deshalb desaströs aus.
· Verheerende Folgen für unsere heimische Tierwelt und die Artenvielfalt
Anscheinend soll hier in unserer gewachsenen Kulturlandschaft ein zweites Knoblauchsland entstehen. Die dortigen Gemüseproduzenten versuchen –aufgrund der Kapazitätsgrenzen im Norden Nürnbergs – jetzt rund um Langenzenn ihre Agrarfabriken anzusiedeln. Privatfinanzierte Großbetriebe zerstören aber mit ihren Discountpreisen über Jahrzehnte gewachsene kleinbäuerlichen Strukturen und entziehen den Höfen damit jegliche Lebensgrundlage. Das Sterben der kleinen Familienbetriebe wird so weiter angefeuert.
Wir, die Dorfgemeinschaft Hardhof, möchten unsere heimische Landwirtschaft schützen und unseren Jungbauern, wie z.B. Marc Weghorn vom Milchviehbetrieb Weghorn, eine Zukunft bieten.
Bitte unterstützen Sie uns im Kampf gegen diese Gigantomanie mächtiger Agrarproduzenten! Verhindern Sie mit uns gemeinsam einen Gesamtflächenfraß in Höhe von über fünfzig Hektar (inklusive geplanter Photovoltaikanlagen)!